Friedenswinter 2014/2015 – Aufruf aus Heidelberg

Aktionskonferenz für den Frieden beschließt einen „Friedenswinter 2014/2015“:

Gemeinsam für Frieden – Nein zu Krieg und deutscher Beteiligung – Ja zu Abrüstung, ziviler Konfliktbearbeitung und humanitärer Hilfe!

Unterstützt die Aktionen der Friedensbewegung gegen die Kriege und die weitere Aufrüstung! Lautet der Appell an die Bürgerinnen und Bürger auf der Aktionskonferenz im DGB-Haus in Hannover am Samstag, 11. Oktober 2014, 11-17 Uhr.

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Aufruf Friedenswinter 2014/2015 in Heidelberg:
Gemeinsam für Frieden – Friedenslogik statt Kriegslogik

Wir sind – wie Millionen Menschen in unserem Land und weltweit – tief besorgt. Immer häufiger wird versucht, politische Konflikte durch Krieg zu lösen, sogar in Europa, das vor 20 Jahren als Gemeinsames Haus gedacht war.

Hunderttausende Tote und Verwundete, Millionen Flüchtlinge, noch mehr Hunger und Armut sind die dramatischen Folgen von Kriegen, die primär für wirtschaftliche und geostrategische Interessen geführt werden – in Europa, im Nahen/Mittleren Osten, Afghanistan und anderen Ländern. Die NATO und besonders die USA führen weltweit völkerrechtswidrige Kriege und geben 72% der weltweiten Rüstungsausgaben aus. Die Bundesregierung ist ein Mit-Akteur dieser militaristischen Politik.

Politische Führungskräfte überall auf der Welt sagen uns, noch mehr und noch raffiniertere (High-Tech-) Waffen wie Drohnen und Kampfroboter seien sinnvoll, noch mehr Rüstung, Waffenexporte und die Ausweitung des Krieges wären notwendig, um die Voraussetzungen für Frieden zu schaffen. Wir aber wissen, mit mehr Krieg und noch effizienteren Waffen wird es keinen Frieden geben. Denn Friede kann nur auf der Basis von Gerechtigkeit und Zurückdrängen von Gewalt entstehen.

Der Weg der Konfrontation und der Gewalt, des Hasses und der Vernichtung muss überwunden werden – gerade als Lehre aus zwei Weltkriegen und Faschismus.

Konflikte müssen zivil bearbeitet und bewältigt werden. Dialog und Verhandlung sind unsere Methoden, eine Politik der Gemeinsamen Sicherheit muss das Denken und Handeln bestimmen. Achtung der Menschenrechte und gerechte Verteilung der Ressourcen wie der Lasten müssen oberste Priorität in der Politik bekommen.

Wir kritisieren die häufig tendenziöse Berichterstattung vieler Medien, die zur Produktion bzw. Verstärkung von Feindbildern beiträgt.

1,35 Billionen Euro werden jedes Jahr weltweit für Rüstung ausgegeben. Wir fordern, dieses Geld zur Überwindung von Hunger und Armut, in Ökologie und Bildung zu investieren. Die globalen Herausforderungen, die uns und unseren Planeten Erde bedrohen, sind ohne Abrüstung, ohne Frieden nicht zu bewältigen.

Die Logik des Krieges muss durch die Logik des Friedens abgelöst werden, und wir müssen jetzt hier bei uns damit anfangen. Wir wollen:

– Kooperation statt Konfrontation. Wir treten ein für eine Politik der gemeinsamen Sicherheit, die auch Russland einschließen muss

– eine Zukunft ohne NATO. Ja zur OSZE und einer reformierten und demokratisierten UNO

– Abrüstung für nachhaltige Entwicklung in Nord und Süd, Stopp von Rüstungsproduktion, Waffenhandel und Rüstungsexporten

– Entwicklung von Konversionsprogrammen und aktive Waffenvernichtungen

– keine militärischen Interventionen, stattdessen humanitäre Hilfe und offene Grenzen für die Flüchtlinge

– eine Welt ohne Atomwaffen, das bedeutet für Deutschland: sofortiger Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel

– eine Welt frei von Militärbasen und internationalen Kriegseinsatz-Zentralen, das bedeutet für Deutschland: Schließung der US-Kommandozentralen Ramstein, Africom und Eucom sowie des Luft- und Raumfahrtführungszentrums in Kalkar

– Kampfdrohnen und die Entwicklung autonomer Kampfroboter zu Lande, zu Wasser und in der Luft ächten

– Dialoge und Verhandlungen zwischen allen Konfliktparteien

– Beendigung aller Kriegshandlungen, unter anderem durch sofortige Waffenstillstände.

Eine friedliche Welt ist möglich, und nur eine gerechte Welt kann eine friedliche sein. Wir wissen: Wir werden unser Ziel, Frieden schaffen ohne Waffen, die Träume von Martin Luther King, Bertha von Suttner, Mahatma Gandhi und Rosa Luxemburg nicht heute und sofort erreichen. Wir werden es nur erreichen, wenn viele sich engagieren und gemeinsam am Frieden zu arbeiten beginnen. Den Menschenrechten, dem Völkerrecht und der internationalen Solidarität gilt unser aktives gewaltfreies Handeln. Rassismus und Faschismus lehnen wir entschieden ab.

Frieden braucht Mut, Engagement und Solidarität. Dafür setzen wir uns – regional, national und international vernetzt – im Friedenswinter 2014/2015 ein und fordern alle zum Mitmachen auf.

 

Heidelberger Bündnis „Stoppt den Waffenhandel!“
Heidelberger Friedensratschlag

 Weitere friedensbewegte Initiativen und Organisationen in HD sind angefragt!

Nach einer ausgiebigen Diskussion entschieden sich die Teilnehmenden der Aktionskonferenz im Oktober 2014 für den

„Friedenswinter 2014/2015“ vom 8. Dezember 2014 bis zum 8. Mai 2015:

  • Aktionswoche vom 8. bis 13. Dezember 2014
  • Aktionstag am Samstag, 13.Dezember mit bundesweiten dezentralen Aktionen
  • Der 10. Dezember, der Tag der Menschenrechte, soll ein Friedensfahnentag werden: Pacefahnen und Friedenstauben sollen das öffentliche Bild prägen.
  • Große Friedensdemonstration am Samstag, 8. Februar 2015, während der Sicherheitskonferenz in München vom 7.-9.2.15
  • Ostermärsche 3. – 6. April 2014
  • 8. Mai 2015: 70. Jahrestag Ende des Zweiten Weltkrieges – „Nie wieder Krieg!“
  • Nächste Aktionskonferenz am 14. März 2015: Auswertung und Weiterentwicklung

 

Friedenswinter.Heidelberg.Aufruf.pdf

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