Pro zur Friedensbewegung

Debattenbeitrag in der Frankfurter Rundschau, 30.1.2015

Die Mahnwachen waren einer Studie zufolge zu Beginn nach rechts offen, aber keine rechte Bewegung. Wir begrüßen ihre ablehnenden Positionen zu Pegida.
Als Mit-InitiatorInnen des Friedenswinters betrachten wir uns nicht als „bedingungslose Apologeten“ der Zusammenarbeit mit den Montagsmahnwachen oder „blind gegenüber den Risiken“ und wir meinen nicht, dass man „bräunliche Elemente … tolerieren müsse“, wie Paul Schäfer an anderer Stelle schrieb. Zudem können wir den „entscheidenden Unterschied“ bei Schäfer nicht nachvollziehen, dass die Friedensbewegung der 80er Jahre eine aufklärerische Funktion gehabt habe, von der heute keine Rede mehr sein könne. Wir wissen – und Paul Schäfer weiß es auch –, dass auch heute in der Friedensbewegung geforscht und aufgeklärt wird.

Zum Beitrag von Susanne Grabenhorst (IPPNW) und Reiner Braun (IALANA)  in der FR vom 30.1.2015
Zum Beitrag von Paul Schäfer in der FR am 30.1.2015

Nein zu Krieg und Konfrontation – Die Friedensbewegung – zerstritten, gespalten, zergliedert

Hintergrund, 22. Januar 2015

Von Wolfgang Bittner

Ein Freund schrieb mir zum Jahreswechsel, ihn erfülle Angst und Sorge, und er zitierte dazu den geblendeten Grafen Gloster aus Shakespeares „König Lear“: „Das ist die Seuche dieser Zeit: Verrückte führen Blinde“ („Tis the times plague, when madmen lead the blind“). Auch mich treibt es um, denn wir leben wieder in einer Zeit des Kalten Krieges und der West-Ost-Konfrontation, in der es jederzeit zu einem militärischen Schlagabtausch der Atommächte USA und Russland mit unabsehbaren Folgen kommen könnte. Wäre es in dieser heutigen politischen Situation nicht dringend geboten, dass Millionen Menschen für den Frieden auf die Straße gingen, um eine Änderung der Politik zu bewirken? Stattdessen ist die deutsche Friedensbewegung zerstritten und in einzelne Gruppen gespalten.

Zum Artikel vom 22.1.2015 im Hintergrund

Künftig Hand in Hand?

Junge Welt, 9. November 2014

Kampagne bringt Friedensbewegung mit Mahnwachen zusammen. Ende letzter Woche stellten Sprecher der Friedensbewegung und der Friedensmahnwachen in Berlin ihr Konzept für einen »Friedenswinter« vor. »Seit ’89 ist der Grundsatz, von deutschem Boden dürfe nie wieder Krieg ausgehen, verletzt worden. Die Bundesrepublik ist nun in 17 Interventionen verstrickt, das muss enden«, formulierte Reiner Braun, Sprecher der Kooperation für den Frieden und Geschäftsführer der IALANA, den Anspruch der Kampagne.

Artikel in der Jungen Welt vom 9. November 2014