Kommentar zum SZ-Artikel, Jens Wernicke

Nachdenkseiten, 5. Dezember 2014

Man beachte den dezidiert und eineindeutig „links“ also solidarisch und internationalistisch gehaltenen, progressiven Aufruf – und dann den Kontrast der Medienberichterstattung hierzu. Auf der Webseite der Süddeutschen heißt es etwa „Friedenswinter: Droht eine Unterwanderung von rechts?“, um gleich danach festzustellen „Hauptsache gegen die NATO“. Und im Kern scheint es der aktuell gut aufgestellten Kampagne gegen die Friedensbewegung, in der sich nun endlich auch einmal Menschen, die bisher nicht in Gewerkschaften, Parteien, in der Friedensbewegung oder anderswo aktiv waren, beteiligen, eben darum zu gehen: Tausende Menschen in die Nähe von Nazis und Faschisten zu stellen – und das bereits immer offener unter bspw. dem Vorwand, wer „gegen die NATO“ sei, sei ja antiamerikanisch und damit nationalistischer Rassist und also quasi Faschist. Nichts am Text aber und an Unterzeichnern wie etwa Sahra Wagenknecht, Konstantin Wecker und Reinhard Mey ist auch nur irgendwie „nationalistisch“, „rassistisch“ oder „rechts“; hier wird sehr gezielt eine ganze Bewegung verunglimpft…

Artikel auf den Nachdenkseiten vom 5.12.2014

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