Junge Welt, 11. Mai 2015
70 Jahre Befreiung vom Hitlerfaschismus: Bundesweit Gedenkfeiern und Proteste gegen Rassismus und Militarisierung deutscher Außenpolitik. In Berlin und ganz Deutschland haben am Wochenende Zehntausende Menschen an die Befreiung vom Faschismus am 8. Mai und die Kapitulation des Nazireichs am 9. Mai vor 70 Jahren erinnert. Einige verknüpften den Dank an die Befreier mit Protestaktionen gegen Krieg und Rassismus heute.
Gastbeitrag von Reiner Braun in der Frankfurter Rundschau, 9. Mai 2015
8. Mai 1945 – die Waffen schweigen. Europa/Deutschland ist vom Faschismus befreit. Die Überlebenden, die sich der pazifistischen oder antimilitaristischen Friedensbewegung verbunden fühlten, kamen zurück aus dem Untergrund, der Immigration, den Konzentrationslagern und Zuchthäusern. Sie verband der Schwur von Buchenwald.
Zum Gastbeitrag in der FR vom 9.5.2015
Mitteldeutsche Zeitung, 6. Mai 2015
Der 70. Jahrestag des Weltkriegs-Endes am 8. Mai wird in Berlin von zahlreichen Demonstrationen und Kundgebungen begleitet. Für den Freitag und das Wochenende haben verschiedene Friedensinitiativen, linke Gruppen sowie rechtsgerichtete Vereinigungen kleinere und größere Veranstaltungen angemeldet. Einige finden im Regierungsviertel statt, aber auch in anderen Teilen der Hauptstadt wird demonstriert. In der ganzen Stadt wird es immer wieder Verkehrsbehinderungen und Staus geben.
Neue Rheinische Zeitung, 29. April 2015
Friedliche Konfliktbearbeitung in der Friedensbewegung notwenig
Von Bernhard Trautvetter
Die alternativen sozialen Bewegungen stellen ein Spektrum dar, in dem sich Humanisten, Pazifisten, gewerkschaftlich orientierte Kräfte und Kapitalismuskritiker unterschiedlichster Motive gegenseitig brauchen und ergänzen: Das beginnt bei der kapitalismuskritischen Bewegung um attac und Blockupy (Bsp. Frankfurt am Main), Umweltbewegungen etwa gegen Castor-Transporte oder gegen die Nuklearfabriken im Münsterland (1), und natürlich der klassischen Friedensbewegung mit „Urgesteinen der Friedensbewegung“, die seit den ersten Ostermärschen vor 55 Jahren – mitorganisierend und engagiert Verantwortung mittragen.
Neues Deutschland, 1. April 2015
Zu langweilig, zu klein oder zu kritisch – warum die Friedensbewegung in deutschen Medien so schlecht wegkommt. Es gab Zeiten, da wurde in den Leitmedien viel über die Friedensbewegung berichtet. Das ist lange vorbei. Das heutige Desinteresse ist viel weniger Konsequenz ihrer Schwäche als der Stärke von Eliten.
Neues Deutschland, 25. März 2015
Friedensorganisationen diskutieren über weitere Unterstützung des Friedenswinters
Es ist anscheinend ein Bündnis auf Probe. Nach Ausfällen gegenüber dem Geschäftsführer der DFG-VK fühlen sich viele in der Friedensbewegung bestätigt in ihren Vorbehalten gegenüber den Mahnwachen.
Artikel im Neuen Deutschland vom 16. März 2015
Friedenswinter-Aktivisten weisen Vorwurf angeblicher rechter Unterwanderung zurück
Die Friedensbewegung wehrt sich gegen Vorwürfe, von rechts vereinnahmt zu werden. Sie zog eine positive Bilanz der Veranstaltungen des »Friedenswinters« und will auf jeden Fall weitermachen.
Interview mit Reiner Braun in der Frankfurter Rundschau vom 14. März 2015
Die linke Friedensbewegung paktiert mit den umstrittenen „Mahnwachen“, die auch Putin-Fans, Neu-Rechte und Antisemiten anziehen. Vor einer Aktionskonferenz am Wochenende verteidigt der langjährige Aktivist Reiner Braun die gemeinsame Kampagne „Friedenswinter“.
Interview in der Berliner Zeitung mit Reiner Braun vom 14. März 2015
Einst lockte die linke Friedensbewegung Hunderttausende auf die Straße. Nun paktiert sie mit den umstrittenen „Mahnwachen“, die auch Putin-Fans, Neu-Rechte und Antisemiten anziehen. Vor einer Konferenz am Wochenende verteidigt der langjährige Aktivist Reiner Braun die gemeinsame Kampagne „Friedenswinter“ – weil sie wieder Auftrieb gibt.
Zum Interview mit Reiner Braun in der Berliner Zeitung
Interview mit Monty Schädel, taz vom 14. März 2015
Wie geht es weiter mit dem Projekt Friedenswinter? Der Aktivist Monty Schädel fordert, dass man sich klar von rechts abgrenzt.
DLF-Magazin vom 12. Februar 2015
Die Friedensbewegung macht sich Gedanken über den fehlenden Nachwuchs. Gemeinsame Aktionen mit verschwörungstheoretischen Gruppen brachten zuletzt Zulauf – viele Pazifisten lehnen diese Verbindung aber ab. Und haben zur Zukunft des Friedens-Protestes ganz unterschiedliche Ansichten.
Nachdenkseiten, 9. Februar 2015
Während sich auf der 51. Münchner Sicherheitskonferenz Politiker und Experten hinter verschlossenen Türen trafen, um sich nach Selbstdarstellung in Gesprächen und Diskussionen “der Förderung friedlicher Konfliktlösung und internationaler Kooperation beim Umgang mit gegenwärtigen und zukünftigen sicherheitspolitischen Herausforderungen” zu widmen, protestierte vor den Türen der Konferenz ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis gegen diese Zusammenkunft. Das sei notwendig, so heißt es im Aufruf, da die Konferenz entgegen ihrer Selbstdarstellung weder dem Frieden noch der Sicherheit diene, sondern vielmehr eine “Versammlung wirtschaftlicher, politischer und militärischer Machteliten vor allem aus den NATO-und EU-Staaten, die sich über Strategien zur Aufrechterhaltung ihrer globalen Vorherrschaft und über gemeinsame Militärinterventionen verständigen” sei.
Zum Artikel von Reiner Braun und Jens Wernicke auf den Nachdenkseiten vom 9.2.2015
Artikel auf telepolis vom 7.2.2015
Der Historiker und Geschäftsführer der Initiative „Internationale Juristen und Juristinnen gegen den Atomkrieg“ Reiner Braun zu den Protesten gegen die Sicherheitskonferenz.
Während sich auf der 51. Münchner Sicherheitskonferenz Politiker und Experten hinter verschlossenen Türen treffen, um sich nach Selbstdarstellung in Gesprächen und Diskussionen „der Förderung friedlicher Konfliktlösung und internationaler Kooperation beim Umgang mit gegenwärtigen und zukünftigen sicherheitspolitischen Herausforderungen“ zu widmen, protestierte vor diesen Türen ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis gegen diese Zusammenkunft.
Debattenbeitrag in der Frankfurter Rundschau, 30.1.2015
Die Mahnwachen waren einer Studie zufolge zu Beginn nach rechts offen, aber keine rechte Bewegung. Wir begrüßen ihre ablehnenden Positionen zu Pegida.
Als Mit-InitiatorInnen des Friedenswinters betrachten wir uns nicht als „bedingungslose Apologeten“ der Zusammenarbeit mit den Montagsmahnwachen oder „blind gegenüber den Risiken“ und wir meinen nicht, dass man „bräunliche Elemente … tolerieren müsse“, wie Paul Schäfer an anderer Stelle schrieb. Zudem können wir den „entscheidenden Unterschied“ bei Schäfer nicht nachvollziehen, dass die Friedensbewegung der 80er Jahre eine aufklärerische Funktion gehabt habe, von der heute keine Rede mehr sein könne. Wir wissen – und Paul Schäfer weiß es auch –, dass auch heute in der Friedensbewegung geforscht und aufgeklärt wird.
Zum Beitrag von Susanne Grabenhorst (IPPNW) und Reiner Braun (IALANA) in der FR vom 30.1.2015
Zum Beitrag von Paul Schäfer in der FR am 30.1.2015
nachdenkseiten, 23. Januar 2015
Offenbar soll der Versuch gemacht werden. Ob das gelingt ist fraglich, obwohl wünschenswert. Es ist fraglich, weil die Diffamierung der Proteste des vergangenen Jahres inklusive der Friedensdemonstrationen vom 13.12.2014 („Friedenswinter“) machtvoll und erfolgreich war. Sie hat Kreise erreicht, die früher zur Friedensbewegung zählten und die man landläufig als links und linksliberal einstufen könnte. Diesen Eindruck gewann ich bei Freunden aus der früheren Friedensbewegung, die an den neuen Versuchen des Protestes zweifelten, u.a., weil sie im Blatt, dem sie seit Jahrzehnten vertrauen, in der Frankfurter Rundschau, am 12.12.2014 dieses lasen: „Die sogenannte Friedensbewegung eint die Ablehnung der liberalen Gesellschaft“; sie fände ihren Nachwuchs unter „Rechtspopulisten, Nationalisten, Verschwörungstheoretikern und Antisemiten“ Eine derartige Agitation hat nach meinem Eindruck viele potentiellen Unterstützer einer neuen Friedensbewegung erreicht.
Hintergrund, 22. Januar 2015
Von Wolfgang Bittner
Ein Freund schrieb mir zum Jahreswechsel, ihn erfülle Angst und Sorge, und er zitierte dazu den geblendeten Grafen Gloster aus Shakespeares „König Lear“: „Das ist die Seuche dieser Zeit: Verrückte führen Blinde“ („Tis the times plague, when madmen lead the blind“). Auch mich treibt es um, denn wir leben wieder in einer Zeit des Kalten Krieges und der West-Ost-Konfrontation, in der es jederzeit zu einem militärischen Schlagabtausch der Atommächte USA und Russland mit unabsehbaren Folgen kommen könnte. Wäre es in dieser heutigen politischen Situation nicht dringend geboten, dass Millionen Menschen für den Frieden auf die Straße gingen, um eine Änderung der Politik zu bewirken? Stattdessen ist die deutsche Friedensbewegung zerstritten und in einzelne Gruppen gespalten.
Nordkurier, 20. Januar 2015
Seit einem Jahr gehen regelmäßig Neubrandenburger für den Frieden auf die Straße. Ein Experte sieht bei den Kundgebungen aber auch eine andere Dimension. Was unterscheidet die Montagsdemos in der Viertorestadt von den Pegida-Kundgebungen in Dresden und anderen Städten? Auf den ersten Blick nicht sehr viel. Seit einem Jahr raufen sich montags etwa ein Dutzend Neubrandenburger auf dem Marktplatz zusammen. Nach dem Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ demonstrieren gegen die bewaffneten Konflikte in Syrien, im Nahen Osten und in der Ukraine. Rassismus und Ausländerfeindlichkeit, sagen die Montagsdemonstranten, würden in ihren Reihen keinen Nährboden finden.
Münchner Kirchenzeitung, 18. Januar 2015
MÜHLDORF. Ein Rahmenprogramm für Menschen, die sich für den Frieden einsetzen wollen, hat die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Kooperation mit dem Kreisbildungswerk (KBW) Mühldorf geschaffen. Wie Diözesansekretär Rainer Forster erklärt, lädt die KAB bereits seit Juni 2014 zum monatlichen, interreligiösen Friedensgebet vor der Mühldorfer Frauenkirche ein. Mitglieder der KAB sind dann auf die bundesweite Initiative „Friedenswinter“ gestoßen und arbeiteten ein eigenes Programm für die Kreisstadt Mühldorf aus. Jetzt, inmitten des „Friedenswinters“, werden zusätzlich Dokumentationen gezeigt und Friedensdialoge veranstaltet.
(Text leider nicht online verfügbar)